Presseschau
Ein Stockwerk höher hat er den größten Teil seiner Bügeleisen-Sammlung ausgestellt. Aus verschiedensten Ländern wie Belgien, Frankreich, der Schweiz, Tschechien, Japan, China oder Russland hat er Exemplare. Karl-Heinz Rauen berichtet: "Besonders schön gestaltet sind die Eisen aus Japan. Die Franzosen haben Verzierungen oder sogar Wappen auf den Bügeleisen verewigt, die deutschen Eisen sind eher praktisch und schlicht gehalten."
Auch bei der Technik unterscheiden sich seine Bügelhelfer sehr voneinander. Eines seiner neueren ist der Bügelzwerg, ein kleines Elektrobügeleisen, das er noch mit Originalkarton, Garantieschein und Anleitung hat. "Da geht mir das Herz auf, allein, wenn ich die Anleitung sehe: `Darf ich mich vorstellen, Ich bin der Bügelzwerg. Wo gibt es sowas noch?" Die älteren Eisen wurden mit Kohle, Spiritus oder Gas geheizt. Etwas Besonderes sind für Rauen die Bügeleisenöfen, bei denen gleich mehrere Bügeleisen aufgeheizt werden konnten. Für Hutkrempen oder Plisseeröcke gab es in Schneidereien Spezialwerkzeug zum Glätten, die Karl-Heinz Rauen ebenfalls in seiner Sammlung zeigen kann.
Aus VGV Blättchen 22.Woche 2015
7 Ortsgemeinden schließen eine Vereinbarung mit dem RWE zum Ausbau des schnellen Internets mit Bandbreiten bis zu 50 Megabit pro Sekunde
Sieben Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde Daun werden durch RWE Deutschland mit schnellem Internet erschlossen: am 13.05.2015 unterzeichneten die Ortsbürgermeister/-beigeordneten der Ortsgemeinden Betteldorf, Ellscheid, Immerath, Mückeln, Strohn, Strotzbüsch und Winkel gemeinsam mit RWE Deutschland einen Vertrag zur Versorgung mit schnellem Internet. Das neue Netz sorgt dafür, dass alle Haushalte mit einer Download-Geschwindigkeit von vorerst bis zu 50 Megabit/Sekunde versorgt werden können. Durch Einsatz neuer Technologien (dem sogenannten Vectoring) werden künftig sogar Downloadgeschwindigkeiten bis zu 100 Megabit/Sekunde möglich sein.
Dazu RWE-Kommunalbetreuer Thomas Hau: „In den genannten Ortsgemeinden werden bei den Erschließungsarbeiten bereits die technischen Voraussetzungen geschaffen, die uns zukünftig in die Lage versetzen, sogar die Glasfaseranschlüsse bis ins Haus zu legen. Damit können dann alle zukünftigen Bandbreitanforderungen erfüllt werden, wie z. B. "4K-Fernsehen“, betonte der RWE-Kommunalbetreuer.
Der Baubeginn ist noch in der zweiten Jahreshälfte 2015 vorgesehen. Die Inbetriebnahme der letzten Orte soll im 2. Quartal 2016 abgeschlossen sein. In den kommenden Monaten werden die Bürger in den einzelnen Ortsgemeinden auf Informationsveranstaltungen über das neue Glasfasernetz, die angebotenen Tarife und Wechselmöglichkeiten informiert. Als Anbieter werden Bürger und Gewerbetreibende die attraktiven Angebote von RWE Highspeed nutzen können. Wichtig: Die Abwicklung des Anbieterwechsels einschließlich der Kündigung beim bisherigen Anbieter übernimmt RWE für den neuen Kunden. Informationen erhalten Interessierte bereits heute unter www.rwe-highspeed.de oder telefonisch unter der kostenlosen Rufnummer 0800 99 000 66.
„Der Aufbau der hochmodernen Glasfaserinfrastruktur stärkt unsere Region nachhaltig als Wohn- und Gewerbestandort. Nur der Einsatz von Glasfasern ermöglicht besonders hohe Bandbreiten - ein Vielfaches dessen, was heute ein normaler Standort-DSL-Anschluss oder Funklösungen zu leisten vermögen“, freute sich Bürgermeister Werner Klöckner.
Aus dem TV vom 29.04.2015
Kommission des Dorfwettbewerbs unterwegs
- Auftakt in Densborn, Bewingen und Mückeln -
(Densborn/Bewingen/Mückeln) Die Spannung steigt: Am Donnerstag wird bekanntgegeben, wer den Kreis Vulkaneifel in der nächsten Runde des Wettbewerbs "Unser Dorf hat Zukunft" vertritt. Beworben haben sich Gerolstein-Bewingen, Gunderath, Kelberg-Köttelbach, Oberelz, Mückeln und Densborn.
Der kleinste Ort, der in diesem Jahr am Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" auf Kreisebene teilnimmt, kommt groß raus - was die Zahl der Bürger angeht, die die Kommission mit Landrat Heinz-Peter Thiel an der Spitze im Gemeindehaus empfangen.
93 Einwohner hat der Gerolsteiner Stadtteil Bewingen, gefühlt ist wohl die Hälfte da - an einem Werktag um die Mittagszeit. Besonders auffällig: Viele kleine Kinder gehören zum Empfangskomittee. Ortsvorsteher Hardy Schmidt-Ellinger, seit November 2014 im Amt, fällt die Aufgabe zu, Bewingen zu präsentieren - was er mit viel Engagement tut. Er ist kein "Eingeborener", weist aber mit einem Augenzwinkern darauf hin, dass er aber doch vom Dorf kommt: "Aus Düsseldorf". Der 54-Jährige verweist auf das schnelle Internet, für das man sich schon früh eingesetzt habe, und das für die Attraktivität eines Orts heute unverzichtbar sei. Was das Thema Mobilität angeht, hat Schmidt-Ellinger eine besondere Idee: den Haltepunkt des Dorfs an der Strecke Köln-Trier wieder reaktivieren. Die Kommissionsmitglieder wollen etwas über das Engagement der Bürger, soziale und kulturelle Aktionen, Zusammenarbeit mit anderen Orten, aber auch die Grüngestaltung, Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen erfahren.
Für all das gibt es Punkte, aber die Kommissionsmitglieder (neben dem Landrat sind das Jan Pontzen von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises, Alois Mayer vom Eifelverein, Doris Clemens vom Landfrauenverband, Geograf Peter Burggraaff und Makus Kowall, Dorferneuerungsbeauftragter des Kreises) hören nicht nur zu, sondern fragen nach und machen auch Vorschläge.
In die Karten schauen lassen sie sich allerdings noch nicht. Densborn, mit 530 Einwohnern größtes Teilnehmerdorf und erste Station an diesem Tag, Bewingen und Mückeln müssen sich wie die drei weiteren Wettbewerbsteilnehmer aus der Verbandsgemeinde (VG) Kelberg bis Donnerstag gedulden, wenn bekanntgegeben wird, wer den Kreis in der nächsten Runde auf Bezirksebene vertreten wird.
Sechs Orte haben ihre Bewerbung eingereicht, eine mehr als im vergangenen Jahr. Die VG Kelberg ist mit drei Dörfern am stärksten vertreten, aus der VG Gerolstein sind zwei Gemeinden dabei, aus der VG Daun ein Dorf. Hillesheim und Obere Kyll? Fehlanzeige in diesem Jahr.
Die Bürgermeister und Ortsvorsteher hoffen darauf, dass allein die Teilnahme positive Impulse für die Entwicklung der Orte mit sich bringt, zudem sei es eine gute Gelegenheit, das bisher Erreichte auf den Prüfstand stellen zu lassen. "Es geht uns nicht darum, zu gewinnen. Wir wollen in der Bevölkerung das Bewusstsein dafür schärfen, dass wir zwar viel Gutes vorweisen können, es aber auch Probleme gibt", sagt Erwin Steffes, Ortsbürgermeister von Mückeln (220 Einwohner), bei der Begrüßung der Kommission.
Ein Problem wird beim Dorfrundgang immer wieder deutlich: die Leerstände. Der Bürgermeister hat nach eigener Aussage "den Kopf voller Ideen", wie es mit dem am südlichsten gelegenen Dorf des Kreises Vulkaneifel weitergeht. Aber Mückeln hat wenig Geld. Das gibt die Gemeindekasse nicht her, umso mehr baut man auf Eigenleistungen der Bürger. Und da zieht Steffes den Hut vor seinen Mückelner, wenn er auflistet, was in den vergangenen Jahren dank des Engagements der Einwohner geschafft wurde. Die Kommission verabschiedet sich mit viel Lob, aber auch Anregungen, wie beispielsweise über ein neues Dorferneuerungskonzept und/oder eine Dorfmoderation nachzudenken. Nun heißt es: Daumen drücken bis Donnerstag.
Aus dem Tv vom 13.02.2015
Besondere Ehre für die Mückelner Musiker
(Mückeln) Hunderttausende Menschen, die bei den Liedern eines Musikvereins aus einem Eifeler Dorf begeistert mitklatschen? Was nach einem Traum klingt, ist für den Musikverein Mückeln Realität. Er nimmt auch in diesem Jahr wieder Kölner Rosenmontagszug teil.
Mückeln. Fest eingebunden ins kulturelle Leben der Gemeinde ist der 1924 gegründete Musikverein Mückeln. Zurzeit hat der Verein 35 aktive Mitglieder.
Doch der MV Mückeln ist nicht ein Verein wie jeder andere, sondern ihm kommt einmal im Jahr eine besondere Ehre zuteil. Denn am Montag sind die Mückelner Musiker schon zum sechsten Mal beim großen Rosenmontagszug in Köln dabei. Doch wie kam es dazu? "Der Sohn des ehemaligen Strotzbüscher Bürgermeisters Linne war auch einmal in unserem Verein. Zudem war er in Bergheim als Rettungssanitäter tätig. Sein Chef war auch für die Sicherheit und die Rettungssanitäter beim Kölner Rosenmontagszug verantwortlich", erzählt Dirigent Alois Steffes. So entstand die Verbindung nach Köln. Steffes: "Seitdem wollen die uns immer wieder haben."
Jedes Jahr eine Einladung
Andere Gruppen müssen sich lange für den Umzug bewerben, der MV Mückeln wird eingeladen, das ist der Unterschied. Die Zugleitung hatte im Vorfeld schon die Anzahl der Musikvereine stark reduziert, der MV ist aber weiter dabei.
Die Kostüme werden von der Zugleitung gestellt, der Verein darf sie sich aber aus einem Fundus aussuchen und muss sie nach Karneval auch wieder gewaschen zurückgeben.
Vor drei Jahren waren die Mückelner der Philharmonie Köln zugeteilt worden, daraus entwickelte sich eine besondere Beziehung.
Der Ausflug nach Köln zum Rosenmontagszug ist nicht gerade ein Zuckerschlecken. Acht Kilometer Zugstrecke stehen den Musikern aus Mückeln beim großen Rosenmontagszug, der eine Gesamtlänge von zehn Kilometern hat, bevor.
Rund 60 Musikstücke werden sie in vier Stunden während des Umzugs spielen. "Wir haben da ein Repertoire von 15 karnevalistischen Liedern, die wir mehrfach spielen", erklärt Hermann-Josef Letsch, Vorsitzender des MV Mückeln.
Gespielt wird übrigens die ganze Zeit während des Umzugs, es gibt keine Pausen. "Wir dürfen keinen Alkohol während des Umzugs trinken und auch nicht rauchen", ergänzt Alois Steffes. "Nach dem Umzug ist man aber auch platt", sagt Letsch.
Diesmal stellt sich der Musikverein Mückeln schon ziemlich am Anfang auf, mit der achten Karnevalsgesellschaft, denn jede Musikgruppe gehört einer Gesellschaft an.
"Wir gehen diesmal mit der ,KG Schwazze Käälsᄚda sind die meisten Mitglieder Schornsteinfeger. Wir werden in deren Vereinskneipe vor dem Umzug auch mit Kaffee und einem Buffet bewirtet", berichtet Letsch.
Schon früh am Rosenmontag geht es für die Eifeler Musiker mit dem Bus nach Köln, wo sich der Verein an einer bestimmten Stelle in der Nähe des Chlodwigplatzes aufstellen muss. Von dort geht der Umzug auch los.
Jubel und Beifall
Natürlich bekommt der Verein auch etwas an Geld für die Mitwirkung am Umzug in der Domstadt. "Aber das geht fast alles für den Bus und das Essen nachher drauf. Verdienen tun wir nichts dabei, es geht uns um den Spaß dabei. Keiner kann sich vorstellen, was das für eine Gaudi ist während des Umzugs. Die Leute an der Straße und auf den Balkonen klatschen nach unserer Musik und jubeln uns zu", sagt der Dirigent Alois Steffes.
Aus der EZ - Freitag, 19.12.2014
Schutzalf – Ein verschwundener Ort wird wiederbelebt.
Mückeln. Im schönen Alfbachtal, ca. 1,5 km östlich von Mückeln lag bis Ende des 19. Jahrhunderts der verschwundene Ort Schutzalf. Der frühere Weiler, bestehend aus drei oder vier Häusern und einer Kapelle mit Bruderwohnung, befand sich zwischen dem Sprinker Hof und der Sprinker Mühle, die beide im Eigentum des Augustinerkloster Springiersbach waren, das Anfang des 12. Jahrhundert seine Gründung erfahren hat.Schutzalf diente seinerzeit als Wallfahrtsort, in dessen Kapelle ein Kreuzpartikel aufbewahrt wurde. Über dem Eingang der Kapelle soll sich die Jahreszahl 1545 befunden haben. Auf einer Wiese am Alfbach befinden sich nach mündlicher Überlieferung noch Reste der Altarsteine von der Kapelle Schutzalf. Zu Schutzalf gehörte auch der 600m westlich davon gelegene, ehemalige Klosterweiher, der Ortsgemeinde Mückeln zu einem einmaligen Feuchtbiotop gestaltet wurde. Viele Jahre, genau genommen seit Schutzalf nach dem Tode des letzten Bewohners im Jahre 1882 aufgegeben wurde, waren die Steine auf der Wiese das einzige was an den verschwundenen Ort erinnerte.
Engagierte Mückelner Bürger wollten den Ort schon seit vielen Jahren wieder in die Erinnerung der Menschen rufen. In den Köpfen einiger Geschichtsbewusster Menschen, allen voran dem unvergessenen Leiter der Theatergruppe „Historische Bühne Mückeln“ Günter Steffes, schwirrte schon lange Zeit diese Idee im Kopf herum. So entstand schon im Jahr 1994 der Plan am Ort eine Hinweistafel aufzustellen um den Menschen diesen Ort in Erinnerung zu rufen. Schon bald wurde aus diesem Plan aber der Gedanke hier eine Erinnerungsstätte von bleibendem Wert zu schaffen. Geplant wurde letztendlich die Errichtung eines stilisierten Glockenturms nach einem Entwurf von Gerd Steffes.
Die Form eines Glockenturms wurde gewählt weil die Originalglocke aus Schutzalf heute in der Filialkirche in Mückeln ihren Dienst verrichtet und damit der Bezug zu Schutzalf gegeben ist. Die Geschichte dieser Glocke kann man in der Mückelner Dorfchronik nachlesen. Darin ist auch beschrieben wie die Mückelner zu der heute auf Schutzalf aufgehängten Glocke kamen. Bis zur Umsetzung dieses Plans vergingen dann aber viele Jahre weil einmal die Besitzverhältnisse am Grundstück geklärt werden mussten, zum anderen mangelte es lange Zeit am Umsetzungswillen wegen fehlender helfender Hände. Das Holz für das Bauwerk wurde aber schon aus Windwurfholz vom Sturm 1990 gesägt und auch die Eisenteile für die Befestigung im Fundament wurden schon gefertigt.
Im Jahr 2013 konnte die Ortsgemeinde das Grundstück dann kaufen und der Umsetzung des Vorhabens stand jetzt nichts mehr im Wege. Jetzt engagierten sich auch einige Helfer am Projekt, so dass in vielen Stunden freiwilliger Arbeit der jetzt auf der grünen Wiese erbaute Glockenturm zu sehen ist.So entstand am Ort Schutzalf eine einmalig schöne und wertvolle Erinnerungsstätte als Zeugnis des Geschichtsbewusstseins der Mückelner Bürgerinnen und Bürger. Fast alle, am Bau engagierten Menschen hatten Vorfahren auf Schutzalf und damit einen besonderen Bezug zu diesem Ort.
Das Umfeld wurde durch die Pflanzung von drei Eichen und der Errichtung von Ruhebänken würdig gestaltet und bietet den Wanderern auf den neuen Wanderwegen Mühlen- und Lavaweg einen Ort der Ruhe und Besinnung. Eine dreisprachig gestaltete Hinweistafel weist den Gast auf die Bedeutung des Bauwerks hin.
Schürfgrabungen am Ort brachten das Fundament eines Bauwerks, wohl der ehemaligen Kapelle zutage, dieses wurde teilweise wieder sichtbar gemacht. Dabei wurden auch einige Gegenstände ausgegraben die zwischenzeitlich altersmäßig bestimmt werden konnten. Die Kosten für diese Erinnerungsstätte wurden teilweise von der Ortsgemeinde getragen, ein Großteil wurde aber auch durch Spenden verschiedener Institutionen, Firmen und von Bürgern aufgebracht. Allen diesen Menschen, im Besonderen den Helfern und Spendern von Auswärts, die ohne einen persönlichen Bezug zum Projekt, viele Stunden am Bauwerk gearbeitet haben, gilt ein besonders herzliches Dankeschön. Ohne das Engagement aller Helfer wäre das Projekt sicherlich nicht in der jetzigen Form machbar gewesen.
Am 27. Juli 2014 wurde die Erinnerungsstätte mit dem Glockenturm und dem neu gestalteten Umfeld eingeweiht. In Anlehnung an einen Auszug aus der Strohner Pfarrchronik wurde diese Feier ähnlich den Feiern an diesem Ort in früheren Zeiten begangen. Hier heißt es: „… Alljährlich am Ostersonntag und an den beiden Kreuzfesten, Kreuzauffindung und Kreuzerhöhung, wurde in Schutzalf eine feierliche Messe gelesen, zu der die Gläubigen von weither herbeiströmten. Auch Volksbelustigungen und jahrmarktähnlicher Trubel fanden an diesen Tagen statt und auf den weiten Wiesen an der Alf muss da die gläubige Volksmenge sich manche Stunden heiterer und sorgloser Freuden verschafft haben. …“
Genauso begannen die Feierlichkeiten bei herrlichem Wetter mit einem Hochamt, der Einweihung des Glockenturms und einer Kindtaufe. Zuvor waren unter dem eindrucksvollen Geläut der Glocke auf Schutzalf Prozessionen aus Strohn und Mückeln eingetroffen. Pastor Carsten Rupp zelebrierte vor den zahlreich erschienenen Gästen und Besuchern eine stimmungsvolle Feier. Mitwirkende waren dabei der Musikverein und der Männergesangverein aus Mückeln.
Ortsbürgermeister Erwin Steffes begrüßte anschließend die Gäste, Besucher und die vielen Helfer die in vielfältiger Weise zum Gelingen des Bauwerks und dieser Einweihungsfeier beigetragen haben. Er würdigte besonders die Verdienste des verstorbenen Günter Steffes um diese Erinnerungsstätte, einem ganz besonderen Ideengeber und Initiator mit einer Schweigeminute.
Landrat Heinz Peter Thiel ging in seinem Grußwort auf die Geschichte der Eifel und im besonderen dieser Region, das Kulturelle Engagement der Mückelner Bürgerinnen und Bürger, sowie die Bedeutung der Erinnerungsstätte für die Menschen der Region ein. Er dankte all den Machern die einen Anteil am Aufbau und der Gestaltung der Erinnerungsstätte haben und würdigte deren Bedeutung für die Region.
Es folgte ein Vortrag von Walter Steffes, einem Geschichtsbewussten und engagierten ehemaligen Mückelner Bürger. Er veranschaulichte die Entwicklung und Geschichte von Schutzalf vom Beginn des 16. Jahrhunderts bis ins 19. Jahrhundert. Alle Daten und Fakten hatte er akribisch recherchiert. Sein Beitrag in der Mückelner Dorfchronik konnte durch weitere und neue Erkenntnisse ergänzt werden. In einer aufwendig gestalteten Vitrine, präsentierte Gerd Steffes Gegenstände von Schutzalf und zur Kirchengeschichte. Das Original Türschloss der Kapelle, das Original Joch der Glocke und weitere Gegenstände, die sich in den Kirchen der Nachbargemeinden und in Privatbesitz befinden, dokumentierten die Zeitgeschichte um den verschwundenen Ort. Gerd Steffes ist auch der Entwurf und die Planung für das Bauwerk zu verdanken. Er hat mit seinen kreativen Gedanken und Ideen ganz besonders zur Gestaltung des Bauwerks und zur Umsetzung des Projekts beigetragen.
Eine weitere Präsentation von Hermann- Josef Stolz aus Mehren, ein vom Landesmuseum in Trier beauftragter Heimatforscher, zeigte Ausgrabungsgegenstände von der Freilegung der Fundamente der Kapelle. Hierdurch konnten die die Nachforschungen zur Geschichte von Schutzalf auch gegenständlich belegt werden. Die teilweise freigelegten Fundamente sollen für Besucher dauerhaft sichtbar bleiben.
Ortsbürgermeister Erwin Steffes ging in seiner Rede auf die Entstehungsgeschichte und die Umsetzung des Projekts zur Erinnerungsstätte ein. Ein Projekt mit langem Anlauf und einem letztendlich tollen Ergebnis. Es legt Zeugnis ab vom Geschichtsbewusstsein der Mückelner Bürgerinnen und Bürger. Es wurde nach den Worten vieler Gäste und Besucher ein einmaliger Ort im Alfbachtal geschaffen der zum Verweilen, Nachdenken, und Erholen einlädt. Er dankte den vielen freiwilligen Helfern für ihre tätige Mithelfe und auch den Sponsoren für die Unterstützung. Alle haben somit einen großen Anteil am Gelingen dieses Werkes und der Bewahrung der Geschichte von Schutzalf, dem verschwundenen Dorf.
Eine ca. 50 seitige Dokumentation zum Projekt und eine DVD von der Einweihungsfeier kann beim Ortsbürgermeister Erwin Steffes bestellt werden.
Erwin Steffes
Ortsbürgermeister
Aus EAZ 37.KW/2014
90-jähriges Jubiläum des Musikvereins Mückeln wurde an der Dorfkirmes gefeiert
Mückeln. Der Musikverein Mückeln darf in diesem Jahr sein 90-jähriges Bestehen feiern und nutzte die Kirmes vom 23. – 25. August, um das Jubiläumsfest auszurichten. Nachdem der Musikverein Mückeln den Auftakt spielte, begrüßten der Vorsitzende Hermann-Josef mueckel_37_14Letsch und der Bürgermeister Erwin Steffes die Gäste, bevor Wolfgang Jenssen dem Musikverein gratulierte. Im Anschluss spielte der MV Bleckhausen für die Gäste bis ca. 22 Uhr. Anschließend wurden verschiedene aktive Musiker für ihre Vereinszugehörigkeit vom Kreismusikvorsitzenden Johann Diederichs geehrt: Für 50 Jahre aktive Mitgliedschaft wurde Manfred Steffes geehrt, für 40 Jahre Norbert Becker, Andrea Breiling und Erich Pohlen und für 30 Jahre Alexander Steffes und Markus Steffes.
Alois Steffes wurde für seine 30-jährige Tätigkeit als Dirigent im Musikverein die Dirigentennadel in Gold mit Diamant verliehen. Zum Schluss wurde der neue Bohnenkönig gewählt und Wolfgang Kohl unterhielt die Gäste mit Tanzmusik. Der Sonntag wurde mit einem Festgottesdienst eröffnet. Den Frühschoppen gestaltete der Musikverein Eckfeld und nachmittags spielten die Musikvereine aus Demerath und Gillenfeld auf. Am Montag fand morgens das traditionelle Sektfrühstück statt und den Abschluss des Festes bildete der große Zapfenstreich mit dem Spielmannszug Bausendorf, dem MV Mückeln und den umliegenden Feuerwehren.
Aus dem TV vom 14.07.2014
Erinnerung an ein verschwundenes Dorf
(Mückeln) Die Lage könnte schöner nicht sein: Im weitgedehnten Wiesental mit Bach und Wald, wo bis 1882 das Dorf Schutzalf stand, hat die Ortsgemeinde Mückeln (Landkreis Vulkaneifel) einen Glockenturm errichtet und einen Platz gestaltet. Die mit viel Eigenleistung geschaffene Erinnerungsstätte wird am Sonntag, 27. Juli, eingeweiht.
Probesitzen auf dem Platz mit dem Glockenturm zur Erinnerung an das verschwundene Dorf Schutzalf: (von links) Ortsbürgermeister Erwin Steffes mit Enkel Michel, Planer Gerd Steffes, Erwin Steffes' Ehefrau Marita, Ortsbeigeordneter Peter Sartoris. TV-Foto: Brigitte Bettscheider
Mückeln. Wer von Mückeln aus durch das Alfbachtal in Richtung Strohn unterwegs ist, gerät ohnehin ins Schwärmen über die Ruhe und Abgeschiedenheit und die landschaftliche Schönheit. Nun aber gibt es noch einen weiteren guten Grund, hierher zu kommen.
Vier Häuser, eine Kapelle
Denn hier stand Schutzalf - "drei oder vier Häuser und eine Kapelle mit Bruderwohnung", so beschreibt Mückelns Ortsbürgermeister Erwin Steffes das winzige Dorf, das nach dem Tod des letzten Bewohners im Jahr 1882 von der Bildfläche verschwand.
Das heißt: nicht ganz. "Diese bemoosten Basaltblöcke sollen Überreste der Kapelle sein", erzählt der 62-jährige Beamte im Ruhestand, der soeben seine vierte Amtszeit als Ortsbürgermeister von Mückeln begonnen hat.
Mit viel Gespür für die Landschaft im Alfbachtal und die von Anton Sartoris und Walter Steffes erforschte Geschichte des ehemaligen Dorfes haben Erwin Steffes und etliche Freiwillige jeden Alters die Erinnerungsstätte angelegt und errichtet. Im Mittelpunkt: ein von dem Kunstschmiedemeister Gerd Steffes entworfener, neun Meter hoher Glockenturm aus den heimischen Materialien Eiche und Schiefer.
Im Umfeld: junge Eichenbäume, eine Tischgruppe, Sitzbänke, das teilweise wieder sichtbar gemachte Fundament der ehemaligen Kapelle. Außerdem stellten die Mücjkelner eine Tafel mit Informationen in drei Sprachen auf. Dabei hätten die Mückelner Bürger das verschwundene Schutzalf schon vor 20 Jahren wieder in das Gedächtnis der Menschen rufen wollen, betont der Ortsbürgermeister im Gespräch mit dem TV. Und er erinnert in diesem Zusammenhang an den 2012 gestorbenen Theaterregisseur Günter Steffes als einen der damaligen Initiatoren. Weil damals aber das in Frage kommende Grundstück in Privatbesitz und seinerzeit nicht verkäuflich war, verzögerte sich die Realisierung.
Eigenleistung führt zum Ziel
Bis zum 27. Juni 2013, dem Tag des Projektneustarts, an dem unmittelbar im Anschluss an eine Besprechung quasi als Signal die Basaltblöcke freigestellt wurden. Zwei Monate später stand der Rohbau. Einer der Höhepunkte der Arbeiten sei gewiss das Aufhängen der Glocke im Turm gewesen, berichtet Ortsbürgermeister Erwin Steffes. Denn schließlich sei für die Erinnerungsstätte die Form des Glockenturms aus dem Grund gewählt worden, weil die Originalglocke aus Schutzalf heute noch in der Filialkirche Mückeln ihren Dienst verrichte.
An der Finanzierung ist die Ortsgemeinde zwar beteiligt. Ein Großteil aber sei durch Sachspenden und viel unentgeltlich verrichtete Arbeit erbracht worden, betont Erwin Steffes.
"Sonst wäre das Projekt in diesem Umfang nicht möglich gewesen", sagt der Mückelner Ortsbürgermeister. bb